Lange Zeit war die Anzahl mittelfränkischer Athleten im Bayerischen Landeskader Mehrkampf überschaubar. Doch in diesem Jahr haben gleich vier Athleten aus der Metropolregion Nürnberg den Sprung in Bayerns Elite geschafft. Christian Gußner, Trainer beim TSV Wendelstein, kann sich dabei gleich zweier Berufungen erfreuen. Zum einen handelt es sich dabei um Nils Kremling (Jahrgang 2004), der bereits letztes Jahr Teilnehmer der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Vatterstetten war und sogar den Sprung in den Bundeskader geschafft hat. Sein Vereinskollege Tim Kraus (Jahrgang 2003) ist eigentlich Mitglied des Sprungkaders, aufgrund seines Vielseitigkeitstalents will jedoch auch er weiter am Zehnkampf festhalten. Auf weiblicher Seite gehört Kaya Russler (Jahrgang 2005) vom LAC Quelle Fürth dem Landeskader an. Die junge Mehrkämpferin war bereits 2019 Deutsche Vizemeisterin im Block Sprint/Sprung und rückt 2021 in die Altersklasse U18 auf. Bereits ein Jahr älter ist Hannah Wörlein vom TSV Ochenbruck. Die Athletin wird von ihrem Vater Norbert trainiert und konnte im Corona-Jahr 2020 insbesondere in den Sprint- und Sprungdisziplinen bestechen.

Auch auf der Trainerposition gibt es in Mittelfranken erfreulicher Weise Bewegung. So wurde Andre Zahl (TS Herzogenaurach) nach jahrelangem Engagement beim Landeskader U15 zum Disziplintrainer Mehrkampf männlich ernannt. Er wird damit die landesweiten Geschickte im männlichen Mehrkampf neben Mehrkampf-Teamleiter Stefan Wimmer (LG Telis Finanz Regensburg) leiten. Andre Zahl, selbst noch aktiver Mehrkämpfer, hat sich dazu bereiterklärt, in Mittelfranken verstärkt den Bereich U16 in den Blick zu nehmen und wird hier in Zukunft ein Stützpunkttraining anbieten. Am Standort Fürth wird für ihn Johannes Carl aufrücken, der ein ähnliches Angebot für die Altersklassen U18 eröffnen wird. Die Neuaufstellung auf den beiden Positionen bettet sich damit in eine strategische Neuausrichtung auf Bayerischer Ebene ein (siehe Bericht auf der Seite des BLV), die einen Fokus auf eine Stärkung des Mehrkampfs in der Breite legt. Auch die Stützpunkttätigkeiten in Mittelfranken werden sich dieser Strategie anschließen. So wollen Johannes Carl und Andre Zahl erstens ein besonderes Augenmerk auf die Disziplinen legen, die ein Ausüben des Mehrkampfs oftmals scheitern lassen (z.B. Stabhochsprung im männlichen Bereich und/oder Speerwurf im weiblichen Bereich), zweitens wollen sie auch diejenigen interessierten Athleten zu einem Stützpunkttraining einladen, die den Sprung in den Kader nicht ganz geschafft haben, jedoch eine Bereicherung für das wettkampf- und leistungsorientierte Training darstellen. Das Trainerduo hat in den letzten Wochen bereits eine Sondierung potenzieller Nachwuchsathleten vorgenommen und wird demnächst Kontakt zu den verantwortlichen Trainerinnen und Trainer aufnehmen. Sobald es die Corona-Bedingungen gestatten, wird der Stützpunktbetrieb des Mehrkampfs am Standort Fürth starten. An einer Zusammenarbeit Interessierte können sich selbstverständlich jederzeit bei den verantwortlichen Trainern melden.