Liebe Sportlerinnen und Sportler, Trainerinnen und Trainer, Kampfrichterinnen und Kampfrichter,

unter normalen Umständen würden wir am kommenden Wochenende den Reigen der mittelfränkischen Meisterschaften bei den Stadionwettkämpfen mit den Staffelwettbewerben eröffnen. Aber was ist in Zeiten von Corona schon normal? Die aktuelle Situation lässt weiterhin einen geordneten Trainingsbetrieb nicht zu und an Wettkämpfe ist auch nicht zu denken. So wird es auch im Mai in Bayern keine Veranstaltungen außerhalb von Wettbewerben für Kaderathleten geben. Aus diesem Grund haben wir alle mittelfränkischen Meisterschaften bis Ende Mai abgesagt oder verschoben. Natürlich wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht ob es an den geplanten Ersatzterminen möglich sein wird die Veranstaltungen durchzuführen. Trotzdem halten wir es für notwendig für den Fall einer Öffnung vorbereitet zu sein und bereits heute einen Ersatzterminplan „in der Hinterhand“ zu haben.

Lange Zeit war die Anzahl mittelfränkischer Athleten im Bayerischen Landeskader Mehrkampf überschaubar. Doch in diesem Jahr haben gleich vier Athleten aus der Metropolregion Nürnberg den Sprung in Bayerns Elite geschafft. Christian Gußner, Trainer beim TSV Wendelstein, kann sich dabei gleich zweier Berufungen erfreuen. Zum einen handelt es sich dabei um Nils Kremling (Jahrgang 2004), der bereits letztes Jahr Teilnehmer der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Vatterstetten war und sogar den Sprung in den Bundeskader geschafft hat. Sein Vereinskollege Tim Kraus (Jahrgang 2003) ist eigentlich Mitglied des Sprungkaders, aufgrund seines Vielseitigkeitstalents will jedoch auch er weiter am Zehnkampf festhalten. Auf weiblicher Seite gehört Kaya Russler (Jahrgang 2005) vom LAC Quelle Fürth dem Landeskader an. Die junge Mehrkämpferin war bereits 2019 Deutsche Vizemeisterin im Block Sprint/Sprung und rückt 2021 in die Altersklasse U18 auf. Bereits ein Jahr älter ist Hannah Wörlein vom TSV Ochenbruck. Die Athletin wird von ihrem Vater Norbert trainiert und konnte im Corona-Jahr 2020 insbesondere in den Sprint- und Sprungdisziplinen bestechen.

Nach langer schwerer Krankheit verstarb die langgediente Kampfrichterin Ulla Buddy (BLV-Ehrennadel in silber und gold, DLV-Ehrennadel in silber und gold) vor ca. 2 Wochen in einem Nürnberger Seniorenpflegeheim im Alter von 79 Jahren. Vor 4 Jahren verstarb ihr Ehemann und langjähriger Kampfrichterwart des BLV-Kreises Nürnberg-Fürth-Schwabach Armin Buddy (Träger der großen BLV-Ehrennadel in Gold) und seither sah man Ulla Buddy eher selten bis gar nicht mehr auf den hauptsächlich Nürnberger und Fürther Sportplätzen. Ulla Buddy konnte man bei vielen Wettkämpfen an der Seite ihres Ehemannes als Wettkampfschreiberin sehen - ihr größtes Highlight als Kampfrichterin war die Teilnahme bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften 2008 im Nürnberger Stadion. Des Weiteren war sie immer als aktive Sportabzeichenprüferin auf dem Sportplatz der Bertolt-Brecht-Schule bei ihrem geliebten VfL Nürnberg anzutreffen.

Die mit der schnellsten Meldezeit über 60 Meter angereiste Amelie-Sophie Lederer (7.12 sec.), kommend aus dem mittelfränkischen Ornbau und startend für die LG Stadtwerke München,  schied am Sonntag in der Halbfinalrunde aus. Mit einem Vorlaufsieg in 7.30 sec. war Amelie noch aussichtsreich in den Wettbewerb gestartet. Im Halbfinale, in dem sich jeweils die zwei Erstplatzierten je Lauf sowie zwei Zeitschnellste für das Finale qualifizierten, war dann allerdings Schluss für Amelie Lederer. Mit 7,29 sec. belegte die Deutsche Hallenmeisterin 2021 nur den 5. Platz in ihrem Lauf. 3 Hundertstelsekunden fehlten für das Ticket zum Endlauf der schnellsten Acht Europas. Im 40 Teilnehmerinnen umfassenden Feld platzierte sich die 26-jährige Polizistin schlussendlich auf Platz 13.

Wie es bereits viele andere Funktionäre  schon vorgemacht haben und auch die BLV-Vorstandschaft schon eine Besprechung per Videokonferenz durchgeführt haben, hat sich auch unser Kampfrichterteam, hier im Speziellen Martina Koester-Mast unter Mithilfe von Christian Sereny entschlossen, eine Kampfrichterfortbildung per Videokonferenz durchzuführen, um den Kampfrichtern die neueste Änderungen im Wettkampfbereich mitzuteilen.

Update: 5. Juni 2021: Die Veranstaltung wurde durch den Veranstalter abgesagt

Aufgrund der weiterhin bestehenden Covid-Pandemie wird der Hi-Ro-Run 2021 in Hilpoltstein, der   auch als mittelfränkische Meisterschaft im Halbmarathon  am 10.04.2021 geplant gewesen ist, in Absprache mit dem Veranstalter und den lokalen Zustimmungsbehörden auf den 19.06.2021 verlegt.
 
Das umsichtige Verhalten des Veranstalters in Absprache mit Dietmar Benkert, dem mittelfränkischen Laufwart und Thomas Auernheimer, dem Sportwart Mittelfrankens, führt zu dieser Verlegung, weil den Läufern und Läuferinnen wieder mal die Gelegenheit gegeben werden soll, an einer größeren Laufveranstaltung in Mittelfranken teilnehmen zu können.

Bedingt durch die Covid - Pandemie nahmen dieses Jahr bei den 68. Deutschen Hallenmeisterschaften 2021 kaum mittelfränkische Sportler bzw. mittelfränkische Vereine teil. Prinzipiell konnten die bayerischen Starter zwar sehr gute Ergebnisse erzielt werden (DM - Titel 60m Frauen, DM - Titel Weitsprung Männer, weitere gute Ergebnisse auf den Plätzen 2 - 8), doch Ergebnisse von mittelfränkischen Sportlern waren eher dünn gesät.

Stolz, wenn nicht gar begeistert, sein, kann man auf Amelie-Sophie Lederer - die gebürtige Ornbauerin im Trikot der LG Stadtwerke München wurde über 60 m mit einer fantastischen Zeit von 7.12 sec. 1. Deutsche Hallenmeisterin (die 1. Mittelfränkin seit ewigen Zeiten) und holte sich somit auch die Qualifikationsnorm für die Halleneuropameisterschaften 2021 über 60 m in Torun/Polen. Martin Grau, startend für das LC Top Team Thüringen, konnte seiner Favoritenstellung bedingt durch die beste Anmeldezeit leider nicht gerecht werden und wurde in diesem Jahr nur 4. Deutscher Meister (im Vorjahr auf Platz 2). Benedikt von Hardenberg, seit 2020 startend für die LG Telis Finanz Regensburg, sprang mit 14.95 m auf den 7. Platz und verbesserte seine Dreisprungbestleistung sensationell um fast 60 cm. Felix Straub, der letztjährige Vizemeister über 200 m und aktuell startend für den SC DHfK Leipzig, konnte in seiner Paradedisziplin über 200 m nicht starten, da diese Disziplin nicht angeboten wurde und lief über 60 m eine für ihn akzeptable 6.81 sec. (persönliche Bestzeit: 6.71 sec.).

Am Montag im Bayerischen Fernsehen – Daniel Raum unternimmt einen Rekordversuch im Barfußlaufen

Auch aus unserer „Branche“ stellt sich in der kommenden Sendung „Heimat der Rekorde“ am kommenden Montag, den 8. Februar 2021 um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen ein Rekord bzw. ein Weltrekordversuch vor: der schnellste Barfuß-Halbmarathon im Joggling. Claudia Pupeter begleitet Daniel Raum bei seinem Rekordversuch in Roth in Mittelfranken.

Diese Erfolge kamen überraschend. Denn ohne Zuschauer und aufgrund der Hygienevorschriften in fast menschenleerer Halle startete in Fürth der erste der beiden bayerischen Testwettkämpfe unter Trainingsbedingungen. Teilnahmeberechtigt waren ausschließlich Kaderathleten. Umso erstaunlicher: Nick Jäger (TSV Penzberg) und Anna Barth (LG Bamberg) verbesserten die bayerischen Hallen-Bestleistungen über 2000 Meter und im Weitsprung verpassten Simon Batz (LG Lkr. Kehlheim) und Fabius Schmitt (LG Bamberg) diese nur um zwei beziehungsweise einen Zentimeter.

Eröffnet wurde der Testwettkampf für Bundes-, Landes- und Stützpunktkader durch die Sprinter des Landesstützpunktes Fürth. Am wertvollsten war dabei die Leistung des amtierenden bayerischen Meister über 100 und 200 Meter, Jonas Hügen (LAC Quelle Fürth). Der Fürther gewann die 200 Meter in neuer Hallenbestleistung von 21,68 Sekunden und sortiert sich damit auf Rang fünf in Deutschland ein. Im Nachwuchs machten über 200 Meter drei Sportler der Nürnberger Sportschule Bertolt-Brecht den Sieg unter sich aus. Sebastien Döring (LAC Quelle; 24,31 Sekunden) lag vor Edwin Estrin und Damian Haag (beide Vfl Nürnberg).